Schrittfrequenz beim Laufen erhöhen: Der einfache Weg zu einem schnelleren Laufstil

Du läufst regelmäßig, aber hast das Gefühl, auf einem Plateau festzustecken? Du wirst einfach nicht schneller, egal wie sehr du dich anstrengst? Die Lösung liegt vielleicht nicht in mehr Anstrengung, sondern in besserer Technik. Das größte Geheimnis für einen effizienteren und schnelleren Laufstil hat nur drei Silben: Schritt-fre-quenz.

In diesem Experten-Ratgeber zeigen wir dir, warum eine höhere Schrittfrequenz (Kadenz) dein Laufen revolutionieren kann und wie du sie mit drei einfachen Übungen gezielt verbesserst. Das ist dein Cheat-Code für mehr Geschwindigkeit und weniger Verletzungen.

Was ist die „optimale“ Schrittfrequenz? Der Mythos der 180

Vielleicht hast du schon von der „magischen“ Zahl von 180 Schritten pro Minute (spm) gehört. Diese Zahl stammt von der Beobachtung von Elite-Läufern. Für die meisten Feierabend Athleten ist dieser Wert jedoch kein Dogma, sondern ein Richtwert. Die Wahrheit ist: Die optimale Schrittfrequenz ist individuell und hängt von deiner Körpergröße, deinem Tempo und deiner Biomechanik ab. Generell gilt aber: Die meisten Hobbyläufer machen zu lange, langsame Schritte (ca. 150-165 spm). Eine Erhöhung um nur 5-10% kann bereits einen riesigen Unterschied machen, da sie die Bodenkontaktzeit verkürzt und die Belastung auf die Gelenke reduziert.

So misst du deine aktuelle Schrittfrequenz in 3 Schritten

  1. 🏃‍♂️ Mache einen normalen Dauerlauf: Wärme dich gut auf und laufe dann für mindestens 10 Minuten in deinem gewohnten, lockeren Tempo auf einer flachen Strecke.
  2. ⌚️ Schau auf deine Uhr: Jede moderne GPS-Laufuhr misst deine Schrittfrequenz automatisch. Stoppe nach dem Lauf die Einheit und schau in der Auswertung nach dem Wert „Durchschnittliche Schrittfrequenz“ oder „Kadenz“.
  3. 📊 Analysiere das Ergebnis: Liegt dein Wert bei einem lockeren Lauf unter 170 spm? Dann hast du definitiv Potenzial für eine Verbesserung!

3 einfache Übungen zur Erhöhung deiner Schrittfrequenz

Übung 1: Laufen mit Metronom

Das ist die direkteste und effektivste Methode. Dein Gehirn und deine Beine lernen, sich an einen neuen, schnelleren Rhythmus anzupassen.

  • Anleitung: Lade dir eine kostenlose Metronom-App auf dein Handy. Stelle eine Frequenz ein, die 5% über deiner normalen Frequenz liegt (wenn du 160 spm hast, stelle sie auf 168 spm). Versuche nun, für 2-3 Minuten exakt im Rhythmus der Klicks zu laufen. Mache eine Pause und wiederhole das 4-5 Mal während deines Laufs.

Übung 2: Barfuß-Steigerungen auf Rasen

Wenn wir barfuß laufen, machen wir automatisch kürzere, schnellere und flachere Schritte, um den Aufprall zu minimieren. Genau das, was wir wollen.

  • Anleitung: Suche dir eine weiche Rasenfläche. Ziehe deine Schuhe aus. Laufe 4-5 Mal für ca. 50-80 Meter barfuß und steigere dabei langsam das Tempo. Konzentriere dich darauf, wie deine Füße aufsetzen und wie kurz und schnell die Schritte von ganz alleine werden.

Profi-Tipp: Denke nicht „schneller laufen“, sondern „leichter und leiser laufen“. Stell dir vor, der Boden ist eine heiße Herdplatte. Das zwingt dich zu kurzen Bodenkontakten und erhöht die Frequenz automatisch.

Übung 3: Seilspringen

Seilspringen ist die perfekte Übung für einen reaktiven Fußabdruck und eine hohe Schrittfrequenz. Du kannst es nicht langsam und schwerfällig machen.

  • Anleitung: Integriere 3x 1 Minute Seilspringen in dein Aufwärmprogramm. Konzentriere dich auf lockere, schnelle Sprünge auf dem Fußballen.

Fazit: Ein kleiner Dreh mit großer Wirkung

Die Erhöhung deiner Schrittfrequenz ist kein Hexenwerk. Konzentriere dich bei jedem Lauf für ein paar Minuten bewusst auf eine der Übungen. Dein Körper wird sich an den neuen Rhythmus gewöhnen und dein Laufstil wird sich nachhaltig verbessern. Du wirst nicht nur schneller, sondern auch effizienter und gesünder laufen.

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